Die Wahl des Tisches
Es gibt Sätze,
die kommen ohne Einladung und setzen sich.
Plötzlich.
Unerwartet.
Dieser hier hat sich nicht nur gesetzt,
er hat ein Licht eingeschaltet.
„Setz dich nicht an einen Tisch,
an dem schlecht über andere gesprochen wird –
gehst du, bist du das neue Thema“
Ich kenne solche Tische.
Ich saß an solchen Tischen.
Es gab Tische, von denen bin ich selbst aufgestanden.
Und es gab Tische, da hat man mir den Stuhl weggezogen.
Manchmal tat es weh, manchmal war es okay.
Für beides bin ich heute dankbar,
denn so bin ich ich geworden.
Und ich erinnere mich an jede Form.
Manchmal sind es echte Tische mit Holzplatten,
manchmal Gruppen, Flure, Chats, Begegnungen.
Manchmal sind es Fremde, manchmal Freunde.
Und dann kommt dieser eine Moment!
Es wird einem bewusst, was da passiert.
Die Worte klingen beiläufig,
doch sie hinterlassen Spuren.
Später.
Selbstfürsorge beginnt beim Aufstehen
Wir haben eine Wahl:
nicht jeden Stuhl zu nehmen,
nicht jedes Gespräch zu füttern.
Aufstehen ist dann der lauteste Satz,
den wir sagen können.
Immer.

