38 – Eine Zahl, ein Zuhause, ein Neubeginn
5, 74, 43, 3, 1,3, 55 – und nun soll es wohl die Nummer 38 werden.
Lottozahlen?
Könnte sein.
Vielleicht sollte ich die wirklich mal ankreuzen?
Nein – das sind alle Hausnummern meines Lebens.
Bis jetzt.

Ein Kapitel, das niemand so geplant hat
Als Dirk krank wurde, war noch nicht absehbar,
dass das auch sein Dienstende bedeuten würde.
Vielleicht wollten wir es auch gar nicht sehen?
Denn: Dienstende heißt Umzug.
Wer in einer Dienstwohnung lebt, muss beim Dienstende ausziehen.
Logisch.
So selbstverständlich das ist …
so weit weg war es für uns immer.
Doch mit jedem weiteren Krankheitstag,
mit jeder Diagnose, mit jedem Gutachten
wurde es greifbarer:
Es wird wohl nicht mehr besser.
Also fingen wir an zu schauen,
was der Markt so hergibt.
Schwierig!
Seit über 30 Jahren: keine direkten Nachbarn.
Wir konnten wohnen, wie wir wollten.
Machen, was wir wollten.
Leben, wie wir wollten.
Und jetzt?
Etagenwohnung?
Mit Nachbarn rechts, links, oben und unten?
Lieber nicht.

Vielleicht war es Bauchgefühl.
„Hey … an der Nordsee wohnen wäre doch schön!“
Und ja – in unserer Preisklasse gab es dort einiges.
Aber wollten wir wirklich so weit weg?
Von unseren Kindern?
Vom Ruhrgebiet?
Wir haben sogar in Rheinland-Pfalz geschaut.
Freunde dort gehabt und ein paar schöne Angebote.
Aber mein Bauch wusste anscheinend schon mehr als ich.
Und heute bin ich sehr, sehr froh,
dass ich auf meinen Bauch gehört habe.
Denn die Freunde keine Freunde mehr …
was wäre also dann gewesen?
Danke liebes Bauchgefühl!
Und dann – durch Zufall – entdeckten wir dieses Inserat.
Ein Steigerhaus.
Mitten im Ruhrpott.
Besichtigung am 04.08.2025.
Nette Makler. Tolles Haus.
In Castrop-Rauxel.
Wer mein erstes Kapitel gelesen hat, weiß:
Ich bin in Castrop-Rauxel geboren.
Sollen wir echt wieder zurück?

Warten, Kaffee & ein bisschen Hoffnung
Es folgten viele Termine, viele Gespräche:
Verkäufer. Makler. Banken.
Und immer wieder:
warten.
Warten auf Entscheidungen.
Warten auf Rückmeldungen.
Warten auf den nächsten Schritt.
Wir warten nun schon seit fast drei Jahren.
Auf alles Mögliche.
Das hier würden wir auch noch schaffen.
Aber es wird immer anstrengender.
Am 2. Oktober kam die Nachricht:
„Alle sind einverstanden! Sie können das Haus kaufen.“
Und jetzt?
Wieder warten.
Auf Unterschriften.
Auf Zusagen.
Auf Termine.
Auf das, was Banken tun sollen.
Und am meisten:
Auf den Schlüssel.
Abwarten und Tee Kaffee trinken?
Ich hab’s versucht. Half auch nicht schneller.

Es ist schon verrückt,
wie viele Menschen mitreden müssen.
Wie lange alles dauert.
Früher hieß es:
drei Kühe, fünf Schweine und ein Handschlag –
und man konnte einziehen.
Heute?
Warten auf die achte Unterschrift der dritten Instanz.

Und das ist nur die Post von Montag.
Gefühlt 99 Unterschriften in sechsfacher Ausführung.
Weihnachten?
Da sehe ich mich renovieren.
Oder noch mehr Papiere sortieren.
Jahreswechsel?
Die Decken vermutlich noch ungestrichen –
aber Sektkorken können auch dekorativ sein. Oder?
Es wird staubig werden.
Und laut. Und voller Improvisation.
Aber hey – das kennen wir doch.
Und wenn wir eins können, dann das:
Aus nichts was Tolles schaffen.
Und mal schauen …
vielleicht ist 38 ja wirklich eine Glückszahl.
Nicht im Lotto,
sondern für alles, was jetzt kommt.
Es kann nur eine gute Zahl sein! Schließlich sind wir 4 seit der 3 zusammen 💪🏻😊
ja, da hast Du wirklich Recht Sarah ❤️ Es kann nur gut werden! Und bin froh, Euch zu haben 😘
So zu lesen wird das ein richtiges Abenteuer! Ich wünsche euch viel Glück in diesem neuen Lebensabschnitt!